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X11: Erste Schritte mit LinuxSo grau wie die Theorie ohne Praxis ist ein X-Server ohne X-Clients (siehe Abb. rechts). Es erscheint lediglich ein schwarz-weißes Bitmuster auf dem Bildschirm.In der Regel ist Linux nach einer Standard-Installation aber so eingestellt, dass bereits unmittelbar nach dem Booten der X-Server startet und ein graphisches Login-Fenster anbietet. Nach dem Einloggen fährt dann eine X-Session mit dem kompletten Desktop (normalerweise KDE oder gnome) hoch. Soweit sind wir hier noch nicht. Es ist zwar nicht obligatorisch, aber doch lehrreich, die folgenden Trockenschwimmübungen in X11 nachzuvollziehen. Die Grundzusammenhänge zwischen X-Server, X-Clients und X-Window-Manager werden mit diesen "ersten Schritten" veranschaulicht; darüber hinaus wird gezeigt, wie bei knappen Resourcen, z.B. auf einem betagten Rechner, mit einfachen Mitteln eine brauchbare X11-Arbeitsoberfläche gebastelt werden kann. Dazu ist zunächst erforderlich, Linux im Textmodus zu starten. Dies wird über den Runlevel geregelt. Den Textmodus erhält durch Booten mit einer "3" als Parameter, z.B. Eingabe von linux 3 am Bootpromt, oder indem
man
in /etc/inittab den Runlevel 3 konfiguriert: Auch im laufenden Betrieb kann man als Superuser
"root" den Runlevel mit
der Eingabeinit 3 in den Textmodus wechseln. Tip: Alternativ kann man in einer laufenden X-Sitzung mit den Programmen Xnest
oder Xephyr einen X-Server
im X-Server starten und damit auch ohne root-Rechte X11-Experimente
durchführen.X-Client und X-Server startenDas Kommando xinit startet gleichzeitig X-Clients und X-Server:xinit X-Client --
X-ServerIn der Regel kann -- X-Server weggelassen werden, da xinit ohne diese Angaben den lokalen X-Server mit startet. Ein denkbar einfaches Beispiel: Anschließend erscheint ein "nacktes" Xterm auf dem grauem Default-Hintergrund des X-Servers. Es fehlt auch jeglicher Fensterrahmen, so dass das Xterm weder verschoben noch verkleinert oder vergrößert werden kann. Wirklich arbeiten kann man damit nicht. Startet man ein weiteres X-Programm, z.B. xclock , so erscheint dieses im Vordergrund und man hat keine Möglichkeit, das Xterm wieder in den Vordergrund zu bringen. Anmerkung: Um diese Schritte mit Xnest oder dem moderneren Xephyr durchzuführen, generiert man zunächst mit ein zusätzliches Display mit der Nr. 100. Nun gilt es, dem Xterm mitzuteilen, dieses Display zu verwenden:
Das Kommando xsetroot -solid NavyBlue bringt Farbe in das sog. Root-Fenster. Damit bezeichnet man in der X11-Terminologie das Grundfenster bzw. den Hintergrund für alle anderen Fenster. Eine wesentliche Verbesserung der Arbeitssituation ist das aber nicht. Brauchbar wird das Ganze erst mit einem X-Window-Manager. Für die einfachste Variante, die auf so ziemlich jedem Linux- oder UNIX-System vorhanden ist, startet man twm & Nun kann man die Fenster zumindest verschieben, ihre Größe verändern und sogar zu Icons minimieren (sowie per Doppelklick aus diesem Zusatand wiederherstellen). Eine X-SessionUm nicht jedes Mal diese Kommandos von neuem eingeben zu müssen, hinterlegt man in seinem Home-Verzeichnis eine Datei names .xinitrc (Backup von der bereits vorhandenen .xinitrc nicht vergessen!).#!/bin/sh # # Eine sehr einfache X-Session # xterm -ls -sb -fn 9x15 -bg LightYellow2 -geometry 80x40+0+0 & xclock -update 1 -bg LightYellow2 -geometry -0-0 & xeyes -geometry -0+0 & xsetroot -solid SteelBlue twm Ruft man nun xinit ohne weitere Angaben auf, so wird - sofern vorhanden - des .xinitrc-Skript ausgeführt. Das Gleiche leistet das Kommando xstart , das zusätzlich für mehr Sicherheit durch Abschottung des X-Servers gegen andere User sorgt. Der twm ist einer der ältesten X-Window-Manger und gehört seit 1989 Standardausstattung jeder X11-Distribution. Mit dieser X-Session ist zwar produktives Arbeiten schon möglich, aber die meisten Anwender erwarten etwas mehr Komfort. Zu diesem Zweck wurde eine ganze Herde von Window-Managern und ganzen Desktop-Umgebungen entwickelt, so dass sie ein eigenes Kapitel verdient haben. |
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Zunächst aber noch ein paar Worte zu den Farben und Fonts. |
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