Einleitung mit etwas Geschichte
Das X-Window-System wurde beginnend mit dem Jahr 1984 am MIT (Massachusetts Institute of
Technology) in Zusammenarbeit mit der Digital Equipment Corp. und IBM
als Rahmen für graphische, fenster-orientierte Anwendungen
entwickelt. Dies war keineswegs die erste System für
graphische Benutzeroberflächen. Die innovative Xerox PARC-Gruppe begann
schon in den frühen 70er Jahren mit der Entwicklung eines graphischen
Bedienungssystems für Computer, und die Firma Apple hatte 1984 bereits
den ersten kommerziell erfolgreichen "Macintosh" mit seiner berühmten
graphischen Benutzeroberfläche.
Mit der 11. Version konnten die MIT-Entwickler 1987 ein ausgereiftes
System vorstellen, das seither kurz "X11"
genannt. wird.
Allerdings waren diese Systeme proprietär und an bestimmte
Hardware-Plattformen gebunden. Deshalb waren für die Entwicklung des X-Window-Systems folgende Ziele wichtig:
- Plattformunabhängigkeit :
X11 läuft heute auf unterschiedlichster Hardware
- Offenheit hinsichtlich
der
graphischen Möglichkeiten
- Einfachheit der
Programmierschnittstellen und Kommunikationsprotokolle
- Netzwerktransparenz
: X-Applikationen sowie ihre Darstellung (durch den sog.
X-Server) können auf verschiedene Maschinen verteilt über
Netzwerkverbindungen vollkommen transparent zusammenarbeiten.
Gerade diese Netzwerktransparenz zusammen mit der Verbreitung auf
zahlreichen Hardwareplattformen - es existieren X11-Implementierungen
u.a. für alle UNIX-Varianten, für viele UNIX-ähnliche Systeme, für VMS
sowie für Linux und alle Windows-Varianten. Nach dem ersten Release von
X11 wurde die Pflege und Weiterentwicklung dem nicht-kommerziellen
X-Konsortium übergeben. Seither wurde das X Window System im Rahmen
weiterer Releases (aktuell X11R6.8) um zahlreiche Extension erweitert,
die den technischen Fortschritt im Bereich graphischer
Benutzeroberflächen widerspiegeln. In jüngerer Zeit wird die weiterhin
aktive Entwicklung von X11 von der X.org,
der Nachfolgeorganisation des X-Konsortiums, getragen.
Einen Überblick insbesondere über die jüngeren Entwicklungen im Bereich
X11, die wesentlich auf Initiativen im Linux-Umfeld zurückgehen, bietet
dieser Artikel
des Verfassers dieser Seiten, der in der Ausgabe 12/2002 der
Zeitschrift UNIX
Open erschienen ist.
Vor praktischen Beispielen sind ein paar theoretische Worte zur X11-Techmnologie erforderlich.
Kommentierte Links
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die offizielle Web-Präsenz, mit Dokumentationen, News und der
X11-Source-Distribution.
- http://de.wikipedia.org/wiki/X11
- der deutsche Wikipedia-Artikel zum Thema.
- http://en.wikipedia.org/wiki/X11
- der englische Wikipedia-Artikel. Die beiden Artikel setzen
unterschiedliche Schwerpunkte und ergänzen sich. Sie bieten in
Kombination eine gute Einführung in das Thema X11.
- http://www.faqs.org/faqs/x-faq/
- FAQs zu X11, leider sehr alt.
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